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3. September 2019

Forscherfrage 5: Was passiert, wenn ich eine STI nicht behandeln lasse?

Wir haben einem bekannten Forscher 10 STI-Fragen gestellt. Professor Oliver Keppler (Max von Pettenkofer-Institut) hat sie gemeinsam mit seinem Team beantwortet. Die fünfte Frage: Was passiert, wenn ich eine sexuell übertragbare Infektion (STI) nicht behandeln lasse?

Oft lange nichts. Aber dann …

Unbehandelte STI können ganz unterschiedliche Auswirkungen haben.

  • Der Erreger kann sich im ganzen Körper ausbreiten.
  • Er kann verschiedene Organe befallen.
  • Viele Geschlechtskrankheiten haben Spätfolgen, z. B. Unfruchtbarkeit, Leberkrebs oder Demenz. Sie zeigen sich erst nach Jahren oder Jahrzehnten.

Tipp: regelmäßig testen lassen

Werden STI früh entdeckt, kann man sie gut behandeln. Deshalb: Regelmäßig testen lassen. Im Fall des Falles kann deine Ärztin oder dein Arzt dann rechtzeitig mit der Behandlung beginnen.

Mehr erfahren: Spätfolgen von STI

  • Hepatitis B kann z. B. eine Leberzirrhose und Leberkrebs verursachen (kurz erklärt: bei einer Zirrhose wird die Leber hart und schrumpft).
  • Syphilis kann das Nervensystem schädigen und zur Demenz führen.
  • Gonorrhoe, Trichomonaden, Chlamydien und andere STI können zu schweren Problemen in der Schwangerschaft führen und dem ungeborenen Kind schaden. Diese STI können auch unfruchtbar machen.
  • Wenn man eine Geschlechtskrankheit hat, dann steigt das Risiko, sich mit weiteren STI anzustecken – besonders mit HIV.
  • Eine unbehandelte HIV-Infektion führt in den allermeisten Fällen zu einer AIDS-Erkrankung. Dann sind die Abwehrkräfte des Körpers (Immunsystem) so geschwächt, dass sich der Körper nicht mehr gegen Angreifer wehren kann. Selbst ein sonst harmloser Erreger ist dann lebensgefährlich.
  • Deshalb: Unbedingt regelmäßig testen lassen. Weist der Test eine Infektion nach, kann deine Ärztin oder dein Arzt rechtzeitig mit einer Therapie beginnen. HIV-positive Menschen, die frühzeitig eine optimale Therapie bekommen, haben heute eine ähnliche Lebenserwartung wie HIV-negative.

Beratungssituation beim Arzt: Eine Hand hält einen Urintest Becher.

(Bildnachweis: Tero Vesalainen/iStock)

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